Unter TV-Inspektion im öffentlichen Bereich versteht man die Befahrung und Untersuchung der Kanalisation mit Hilfe eines Befahrungsfahrzeuges, das heute im Wesentlichen mit einem Kamerafahrwagen, ca. 50-150 m Kabel, einem PC mit mindestens einem Monitor zur Bildeingabe und einem digitalen Aufnahmegerät zur Speicherung von Videodaten und Bildern, ausgerüstet ist.
Der Kamerafahrwagen fährt dabei mit einer festgelegten Geschwindigkeit durch das Kanalrohr und ist bei der Inspektionsfahrt nach vorn gerichtet. Sieht der Befahrer Abzweige oder Schäden an Rohrwandung, Rohrsohle etc., so schwenkt er die Kamera darauf und erzeugt Einträge in der Erfassungssoftware. Mit Hilfe dieser speziellen Software werden Bilder generiert und Berichte erstellt, so dass man sich anhand der Aufzeichnungen später jederzeit die Anschlussstellen und Schäden ansehen kann.
Bei kleineren Nennweiten, es handelt sich hier um die Grundstücksanschlussleitungen, wird eine so genannte Satellitenkamera durch die Leitung geschoben. Dies kann manuell geschehen oder aber mit Hilfe einer besonderen Kamerakonstellation, die es ermöglicht, vom Hauptrohr aus mit Hilfe eines speziellen Schiebestabes, einer Extrawinde und eines Bediengerätes die Kamera in dem Hausanschluss zu positionieren. Diese Möglichkeit wird insbesondere dann genutzt, wenn sich auf den Grundstücken kein Verbindungsschacht befindet.
Die Inspektion vom Hauptkanal her dient in der Regel nur dazu, den ordnungsgemäßen Zustand der Grundstücksanschlussleitung bis zur Grundstücksgrenze festzustellen.